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Sybille Lengauer – Gibt’s dieses Leben auch mit Aussicht? (Eine Liebeserklärung zu später Stunde))

 

Gibt’s dieses Leben auch mit Aussicht? (Eine Liebeserklärung zu später Stunde))

 

Ich weiß keine Antwort. Bin ratlos im Lustschloss. Ein wenig atmen, dann verweht noch
ein Tag.
Wer hat diesen Hirnstau bestellt?

Ich bin konfus ohne Kompass, kein Schimmer wozu ich noch bin.
Aber wenn ich mir anseh, wie ich mit dir hier im Nichts steh, dann ist das gar nicht mal
schlimm.

Ich hab keine Ahnung. Kein bisschen Planung. Ein wenig trippeln, dann vergeht auch die
Nacht. Macht es Spaß, wenn man sich so lang quält?

Ich weiß keine Antwort. Bin rastlos im Luftschloss. Ist dieses Leben echt „echt“?
Doch wenn ich dich spüre, dich im Fallen berühre, dann ist es so gar nicht mal schlecht.

Ich frage mich lustlos. Im Hals einen Froschkloß. Ein wenig trocknen, dann verdorrt noch
ein Tag.
Wer ist noch im Spiel und wer raus?

Ich weiß keine Antwort. Weiß nicht wer überhaupt zählt. Aber wenn ich dich küsse, dich im
Stillen vermisse, dann gibt es hier nichts das mich quält.

Ich hab keine Ahnung. Heuchle Seelenentrahmung. Ein wenig gießen, dann verrinnt auch die
Nacht. Warum spielt mich kein anderer aus?

Ich frage mich lustlos. Im Hals einen Froschkloß. Hat diese Schinderei Sinn? Doch wenn ich
dich fühle, in deinen Haarwurzeln wühle, dann weiß ich genau dass ich bin.

 
© Sybille Lengauer

 

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Eingeordnet unter Lyrik, Sybille Lengauer

Ich denke an Dich … von Uwe Kampmann

 
Ich denke an Dich

Die Lieblichkeit Deiner Worte erreicht mich und weckt meine Gefühle,
tief und heiss möchte ich auf Dir reisen,
auf Deinen Anhöhen ruhen.
In der Tiefe mich an Deiner Lava wärmen,
Dich von meiner Essenz kosten lassen
und Deinem inneren Blick in die Augen schauen.

Im Licht der Kerzen möchte ich dich flackern sehen,
deine Hände spüren wie sie nach der Liebe greifen,
im Wind deine Haare wehen sehen.
Wie ein Schleier liegst Du auf mir
ohne zu verbergen was uns treibt,
die Nacht verbirgt uns vor den Augen.

Du ahnst meine Waffen und glättest sie wie Seide,
ich spüre deine Scheu auf der Flucht,
deine Lippen öffnen sich zum Kuss
lang und tief, leise im Raum
betrete ich dein Gemach.
Drei Worte des Verlangens in Deinem Ohr
Dein Stöhnen sagt ja und streckt sich mir entgegen.

Meine Hände erfassen Dich von hinten,
von vorn umschliesst die Blüte den Stiel
wie eine Woge im Rausch türmt sich Dein Schrei,
das Meer reisst Dich in die Tiefe;
nass und feucht versinkst Du im Rausch Deiner Sinne
strudeln und wölben mit Glanz in den Augen,
wild liegst Du in der Seide.

Nichts kann uns halten, nur die Lust der Worte
begleiten uns wild, geil und ungehalten
von hier, kein Weg führt zurück
verlassen wir unsere Haut und giessen ineinander
aus dem Kelch der Blume. Der saftige Stiel
tropft wie im Regen, nass und feucht,
die Frucht unserer Liebe rinnt aus Dir.

Der Blick unserer Augen erfasst unser Lächeln,
leise verlieren sich die Worte,
die Hände suchen das Vergangene.
Ein Kuss erneuert den Bund, tief und heiss
drei Worte erreichen Dein Ohr.
Du bist noch seelig trunken von meiner Essenz,
die Träume sind wahr, wir müssen nur leben.

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Seth Gardner – The Power of Words

 
Liebesbriefe (9)

 

… empfohlen von Nico Delius

 

 
This short film illustrates the power of words to radically change your message and your effect upon the world. Weiterlesen

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von | April 12, 2011 · 9:30 am

Tokyo-Ga von Wim Wenders 1985 … eingereicht von La Jetee

 

 

 

 

 

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von | März 25, 2011 · 1:41 pm

In der Speisekammer … eingereicht von Reka

Franz von Baader

Sätze aus der erotischen Philosophie

„Eigentlich nährt oder substanciert ein Herz nichts als wieder ein Herz, und bei aller anderen Speise oder Genuß geht das Herz leer aus. Wie nun der Mensch nur vom Menschen lebt und ißt, so kann ein Mensch dem andern auch Gift und Tod sein. Wie töricht sind darum die Menschen zu nennen, wenn sie so sorgfältig und skrupulös in der Wahl ihrer Magenspeisen sind, und so unachtsam und gleichgültig in jener ihrer Herzensspeise.

Gäbe es kein Zentralherz (Coeur-Centre), und könnten die Menschen nicht gemeinschaftlich sich von und in diesem Herzen substancieren und restaurieren, so würden sie auch nicht wechselseitig sich voneinander substancieren können, und ein Mensch müßte den anderen, wie es denn auch geschieht, von sich ausspeien.“

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von | Januar 18, 2011 · 12:05 am

Herbst des Lebens … eingereicht von Leonie Lucas, 20. Juni 2010

alle Bildrechte bei Leonie Lucas

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Auszug aus „Windträume…eine wundersame Reise zu sich selbst“ … eingereicht von Jando, 07 Juni 2010

Jando, Windträume

Der alte Seebär war unermesslich traurig, doch wusste er, dass dies noch nicht der endgültige Abschied von seiner Frau war. Er hüllte sie in ein weisses Laken und brachte sie zu seinem Kutter. Es musste alles schnell gehen, da die Tuberkulose auch ihn angesteckt haben konnte. In seiner Eile vergaß er, die Sonnenblume und den Stern mitzunehmen. Doch als er sein Blumenbeet erreichte, wurde ihm warm ums Herz. Hunderte von Sonnenblumen und Sternen verneigten sich vor ihm. Es wurde Nacht, obwohl es taghell war. Die Blumenköpfe wiegten sich hin und her. Dabei sangen sie:
„Wenn wir bereit sind, die Träume in unser Leben einzubeziehen, lernen wir die Wahrhaftigkeit der Liebe und des Lebens kennen.“
Und er begriff: Die Liebe zwischen ihm und seiner Frau war unvergänglich, und es war ein Geschenk, dass sie in ihren düstersten Stunden für einander da waren. Als er sich auf den Weg zum Kutter machte, hörte er noch einmal die Sonnenblumen flüstern:
„Liebe geht ein ganzes Leben. Egal Wie. Egal Wann. Egal Wo.“
Der alte Fischer stach in See. Irgendwo weit draussen, übergab er seine Frau dem Meer. So sollte es wohl sein. Der Kapitän eines anderen Schiffes, das sich in der Nähe befand, beschrieb in seinem Logbuch ein unglaubliches Naturereignis. Die Besatzung hatte einen Stern und eine Sonne in den Abendhimmel steigen sehen, oben am Firmament paarten sich beide und schossen in einem wunderschönen Schweif gemeinsam zur Erde. Daraufhin taten sich viele Sterne zusammen und begleiteten sie. Der Kapitän trug es in seinem Logbuch als Sternschnuppen ein.
Während mir der Wind die Geschichte vom alten Schiffer und seiner Frau erzählte, fühlte ich mich in eine andere Zeit versetzt. In eine Welt, in der Liebe, Selbstmitleid, Trauer und Mut ineinander übergingen. Jetzt öffnete ich meine Augen und sah, wie das Meer brodelte und sich riesengrosse Wasserfontänen daraus erhoben. Der Wind keuchte: „Ach, lieber Tom, ist es nicht herrlich – dieses Naturschauspiel? Ich genieße es Tag für Tag, manchmal mehr, mal weniger. Für mich ist es aber nun an der Zeit zu gehen. Denke jedoch immer dran:
„Frei ist nur der, der seinem Herzen folgt. In ihm liegt die Kraft des Lebens.“
„Wind, wo geht deine Reise jetzt hin?“ „Dorthin, wo die See noch flach und eben ist. Dort, wo sie aufgewühlt werden muss, um Menschen fühlen zu lassen, wer sie wirklich sind. Dir, lieber Tom, sind die Augen aufgegangen. Du bist dabei, deine Welt zu erleben, sie zu fühlen. Du kannst mich spüren, wie ich dich. Irgendwann werden sich unsere Wege wieder kreuzen. Niemals geht man so ganz. Höre, Tom, ich habe noch einen Hinweis für dich:
„Bei der Geburt unserer Mutter, der Erde, und der Geburt ihres Bruders, des Mondes, waren ihre Brüste die Sterne, und sie warfen sie in den Himmel. Dort oben, wo sie jetzt leuchten, stehen Gedenksteine. Auch für deinen Vater.“
Lebe nun wohl mein Freund.“
Um mich herum nahm der Sturm ab, das Wasser glättete sich. In der Ferne sah ich einen hellen Flecken am Himmelsende leuchten. Erst war er sehr klein, dann wurde er heller und heller. Es war der schönste Stern, den ich je zuvor in meinem Leben gesehen hatte. Wie aus dem Nichts traten noch andere Sterne aus der Dunkelheit hervor. Sie glitzerten wunderschön, doch der eine Stern überstrahlte alle. Ich wusste, ich bin nicht mehr allein.

Jando, Windträume, Buchcover

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von | Januar 13, 2011 · 2:01 am

So nah … eingereicht von Ulli, 03 Juni 2010

So nah

Ich kann deine Lippen
nicht mehr auf meinen spüren,
aber ich fühle immer noch
deine zärtlichen Küsse.

Ich kann deine Augen
nicht mehr sehen,
aber ich spüre immer noch
deine Blicke auf mir ruhen.

Ich kann deine Hände
nicht mehr fühlen,
aber ich spüre immer noch
deine zarten Berührungen.

Ich kann deine Stimme
nicht mehr hören
aber deine Worte
sind in meinem Hirn

Du bist so fern
und mir doch
so nah.

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von | Januar 13, 2011 · 12:36 am